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Weiter geht es bei Schach in Leer

Friese Schaak Bond vs.

Schachbezirk Ostfriesland

Einleitung

Letzten Sonnabend, am 31.3.2007, fand in in der niederländischen Provinz Friesland (friesisch: Fryslân) wieder einmal eine Schachbegegnung zwischen Ostfriesen und (West)-Friesen statt.

Diese Begegnung steht in einer mittlerweile 25-jährigen Tradition, auch wenn der Wettkampf im letzten Jahr leider nicht durchgeführt werden konnte.

Und, wie eigentlich immer in den letzten Jahren, haben wir verloren, diesmal mit 157:140. Aber, was solls. Schließlich stehen der olympische Gedanke und die Begegnung mit unseren Nachbarn (und nächsten Verwandten) im Vordergrund.

Spielort war diesmal die Stadt Bolsward (friesisch: Boalsert). Sie liegt im Westen der Provinz, nicht weit entfernt vom Ijsselmeer. 

Locatie Bolsward

Bolsward ist eine kleine Stadt mit etwa 10.000 Einwohnern und einer großen Vergangenheit als Hansestadt. Es gibt viele Grachten, gemütliche kleine Häuser, eine schöne, typisch niederländische Altstadt und, neben anderen, eine äußerst schöne und beeindruckende Kirche, die Martinikerk.

Der Tag in Bolsward


Anreise

Die Anreise begann für einige ostfriesische Spieler schon um 5:30, oder besser, hätte begonnen, wenn die Esenser nicht am Abend vorher abgesagt hätten. Die Auricher waren etwas besser dran, bei ihnen war der Bus um 6:15. In Leer kam er dann um 7:15 an und zu unserer Überraschung stiegen auch zwei Norder mit ein. Sie hatten den Bus in Georgsheil um drei Minuten verpaßt, waren dann nach Emden gedüst, um ihn dort auch knapp zu verpassen und haben es schließlich in Leer geschafft. Das nennt man Einsatz!

Die weitere Tour verlief ohne irgendwelche Besonderheiten, die Landschaft war typisch (ost)friesisch flach 

Provinz Friesland

und so nutzte dann auch der eine oder andere die Möglichkeit, etwas Schlaf nachzuholen.

Anfahrt Bolsward

Wir kamen also planmäßig um kurz vor 10 Uhr in Bolsward an.

Der erste Höhepunkt des Tages war m.E. die imposante Martinikerk. Eine große, beeindruckende Kirche, die von einer reichen Vergangenheit zeugt.

Martinikirche in Bolsward Martinikirche in Bolsward Turm der Martinikirche in Bolsward

Gleich neben der Kirche lag das Spielgebäude, das im ersten Moment nicht so aussah, als ob es genügend Platz für 80 Schachspieler bieten würde, aber der Eindruck täuschte. In diesem Gebäude ist der Bolswarder Convent, eine kirchliche Einrichtung, beheimatet.

Spiellokal 'Het Convent' in Bolsward

Begrüßt wurden wir durch ein Mitglied des gastgebenden Schachklubs Westergoo, Jelle Broer. Er erzählte etwas über die Geschichte Bolswards, die Friesische Sprache und begleitete uns den Tag über. Zur Begrüßung gab es Kaffee und Oranjekoek (bunter Marzipankuchen mit Sahne).

Dann ging es zur Besichtigung der Brauerei Us Heit (Unser Vater). Diese Brauerei ist die kleinste Brauerei der Niederlande und stellt 8 Sorten Bier und Whisky her.

Brauerei 'Us Heit' (Unser Vater)

Sie ist in einem ziemlich neuen Gebäude untergebracht, aber der Ausschankraum ist auf alt gemacht und sieht recht gemütlich aus. 

Orgel in der Brauerei Us Heit Schankraum

Die meisten Spieler haben dann auch die lokalen Erzeugnisse in Form von Bier probiert. Manfred Gosseling mußte vorher noch ein Endspiel gewinnen ;-) 

Manfred im Endspiel

Der Whisky war übrigens nicht speziell für uns gebrannt worden, auch wenn er den Anschein erweckt.

Schachspieler-Whisky

Beim folgenden Rundgang durch die Brauerei erklärte der Brauereimeister in einer Mischung aus Niederländisch, Friesisch und Deutsch wie das Bier hergestellt wird und die meisten scheinen es verstanden zu haben, was ihn wohl am meisten überraschte.

Brauereibesichtigung Us Heit Abfüllanlage

Nach der Besichtigung wurde noch kurz die Möglichkeit genutzt, das schöne Wetter zu genießen. 

Schachspieler vor der Brauerei Schachspieler vor der Brauerei Schachspieler vor der Brauerei

Dann ging es zurück zum Convent, wo wir zur Stärkung vor dem Wettkampf ein leckeres Mittagessen bekamen.

Schach

Das Schachturnier sollte über 7 Runden nach Schweizer System gespielt werden, wobei immer ein Ostfriese auf einen Westfriesen treffen sollte. Das ging auch zwei Runden gut, bis das Turnierprogramm die Zusammenarbeit einstellte und die Organisatoren quasi im strömenden Regen stehen ließ. Nach kurzer Zeit wurde eine Lösung gefunden: Die Spieler wurden nach Spielstärke sortiert in Sechsergruppen aufgeteilt (jeweils drei Ost- und drei Westfriesen) und innerhalb dieser Gruppen wurde ein Rundenturnier mit Stift und Papier durchgeführt.

Die in den Rundenturnieren erzielten Punkte wurden zu den Punkten aus den ersten beiden Runden Schweizer System hinzugezählt und so wurden dann die Sieger ermittelt.

Verdienter Gesamtsieger wurde mit Roman Korba der Spieler mit der höchsten Wertungszahl, der die schwerste Gruppe klar gewann.

Hier der Endstand auf den Seiten des Schachklubs Westergoo:
http://www.westergoo.nl/2006-2007/massakampdeelname.htm

Das Gesamtergebnis fiel mit 157:140 gegen uns nicht so positiv aus, aber das hat niemanden gestört.

Ein paar Bilder vom Turnier:

Schach-Turnier Westfriesland-Ostfriesland Schach-Turnier Westfriesland-Ostfriesland Schach-Turnier Westfriesland-Ostfriesland
Schach-Turnier Westfriesland-Ostfriesland Schach-Turnier Westfriesland-Ostfriesland Schach-Turnier Westfriesland-Ostfriesland
Schach-Turnier Westfriesland-Ostfriesland Schach-Turnier Westfriesland-Ostfriesland Schach-Turnier Westfriesland-Ostfriesland

Sehr viel mehr Bilder gibt es hier zu sehen:
http://www.westergoo.nl/2006-2007/massakamp/index.html

Die Rückfahrt verlief so glatt wie die Hinfahrt, und um 19:45 Uhr kamen wir dann wieder in Leer an.

Zum Schluß

Es war wieder einmal eine gelungene Schachbegegnung. Unsere Gastgeber haben sich alle Mühe gegeben, uns einen schönen Tag zu bereiten, und es ist ihnen vollauf gelungen. Das Wetter wollte sich da auch nicht lumpen lassen, und hat einen herrlichen Frühlingstag hergezaubert.

Ich möchte unsern Gastgebern Jelle Broer, Gerrit Stornebrink, Dik Kruithof und Jos Driessens und allen anderen Helfern aus Fryslân herzlichst für diesen schönen Tag danken.

Auf ostfriesischer Seite gilt mein Dank Rainer Weber und Klaus Schumacher, der den Bus organisiert hat.

Alles ist so reibungslos verlaufen, wie man es sich nur wünschen kann (bis auf dieses &@#!*§%# Programm, aber, Computer sind halt auch nur Menschen).

Und nun noch etwas Statistik: Wer hat wieviele Teilnehmer gestellt?

Emden 18
Heisfelde 8
Aurich 5
Papenburg 4
Holthusen 3
Norden 2

Und die anderen Vereine? Glänzten durch Abwesenheit. Sicher, es war ein Termin in den Ferien (Urlaub), ein Termin im Frühjahr statt im Herbst wie sonst immer, die Fahrt ist für einige Vereine ziemlich lang und und und. Nur frage ich mich, wie die Emder dann mit 18 Spielern antreten konnten (und fast die Hälfte unserer Teilnehmer stellten) und wieso ich im Verein niemanden überreden mußte mitzukommen, sondern im Gegenteil von Einigen gefragt wurde, ob man noch mitspielen dürfe.

Na ja, alle die nicht dabei waren haben einfach was verpaßt.

Und jetzt genug gemeckert, hier noch mal alle Links:

Fotos vom Wettkampf in rauhen Mengen:
http://www.westergoo.nl/2006-2007/massakamp/index.html

Abschlußtabelle:
http://www.westergoo.nl/2006-2007/massakampdeelname.htm

Ein Bericht von unseren Gastgebern auf Niederländisch:
http://www.westergoo.nl/2006-2007/massakamp%202007.htm

Zur Historie: Die Wettkämpfe 1982-2003:
http://www.turm-holthusen.de/SBO_FSB_Historie.htm

Provinz Friesland:
http://de.wikipedia.org/wiki/Friesland_(Provinz)

Bolsward:
http://www.bolsward.nl

Brauerei Us Heit (Unser Vater)
http://www.bierbrouwerij-usheit.nl


Taktik des Tages