Offene Stadt­meisterschaft 2016

Runde 1

01.09.2016

Rau, Uwe Hutwalker, Michael 1 : 0
Kühne, Peter zur Brügge, Carsten 0 : 1
Aden, Meino Amberg, Urs 1 : 0
Bölts, Daniel Brummer, Bernfried 0 : 1
Aden, Dagmar Buß, Richard 1 : 0
Krause, Armin Schmidtke, Tim 0 : 1

In der zuerst entschiedenen Partie von Daniel Bölts und Bernfried Brummer, schaffte es Bernfried durch eine Zugumstellung im Hyperbeschleunigten Drachen in Vorteil zu kommen. Er führte den Bauernvorstoß d5 durch, bevor Daniel rochieren konnte. Dadurch gelang es ihm seinem Gegenspieler einen Doppelbauern auf der c-Linie zu verpassen und eine sehr angenehme Stellung zu erreichen. Daniel versuchte sich noch zu wehren, aber sein Gegner spielte sich weitere Vorteile heraus und gewann schließlich eine Figur. Danach gab Daniel auf.

Tim Schmidtke kam gegen Armin Krause besser aus der Eröffnung. In der Drachen-Variante positionierte Tim seine Figuren besser und gewann auch sehr schnell mit einer kleine Kombination einen Bauern, fügte seinem Gegner einen Doppelbauern auf der f-Linie zu und legte seine Königsstellung offen. Danach verschaffte er sich noch zwei Zentrumsfreibauern. Allerdings verbrauchte er dabei viel Zeit und geriet in Zeitnot. In dieser Phase der Partie schaffte es Armin sich zurückzukämpfen und erreichte ein angenehmes Schwerfigurenendspiel mit verbundenen Türmen auf der e-Linie und ausgeglichenem Material. Kurz vor Erreichen der Zeitkontrolle stellte er allerdings in einem Zug einen Turm ein. Tim nahm das Geschenk dankend an und Armin gab danach auf.

In der Partie Uwe Rau vs Michael Hutwalker  kam Russisch auf das Brett. Keiner der beiden Parteien konnte sich einen Vorteil aus der Eröffnung herausspielen. Schwarz stand nach der Eröffnung marginal besser. Uwe hatte einen isolierten d-Bauern und Michael eine leicht geschwächte Königsstellung. Zudem hatte Schwarz eine Schwäche auf b7. Im weiteren Spielverlauf verbesserte Uwe seine Stellung. Er schaffte es irgendwann in die Stellung seines Gegners einzudringen und einen Bauern zu gewinnen. Uwe erhöhte danach den Druck und setzte seinen Gegner schließlich Matt.

Die Partie zwischen Dagmar Aden und Richard Buß begann sehr kurios. Richard spielte eine seltene Nebenvariante in der Alapin-Variante des Sizilianischen Verteidigung. Obwohl er diese Eröffnung freiwillig spielte machte er sehr schnell ein paar Fehler und Dagmar gelangte in Vorteil. Sie verpasste ihrem Gegner zwei isolierte Bauern und hatte nach der Eröffnung das bessere Figurenspiel. Dann ging Dagmar auf Bauernjagd und schaffte es zuerst Richard einen dritten isolierten Bauer zuzufügen und dann in ein gewonnenes Endspiel mit Mehrbauern herzuleiten. Sie gewann noch einen zweiten Bauern. Dabei versuchte Richard ihr eine Falle zu stellen, die sie aber geschickt konterte und eine ganze Figur gewinnen würde. Als Richard dieses erkannte, gab er seine schon lange verlorene Partie auf.

Bei Meino Aden und Urs Amberg kam kein Londoner System auf das Brett, sondern Benoni. Keiner konnte sich einen Vorteil herausspielen. Allerdings stand Meino wegen seines Bauernzentrums etwas angenehmer, was sein Gegner mit seinen fianchetierten Läufer ausgleichen konnte. Urs stand auch etwas passiv. Im Mittelspiel konnte Urs eine bessere Stellung erreichen, aber in der Zeitnotphase wurde die Partie sehr taktisch. Während dieser Phase konnte Meino ausgleichen und einen Vorteil aufbauen, der ihm am Ende des Tages den Sieg eingebrachte.

Zum Schluss spielten nur noch Peter Kühne und Carsten zur Brügge. In dieser Partie gab es ein paar kleine Hoch- und Tiefpunkte für beide Seiten. Es kam die Paulsen-Variante der Sizilianischen Verteidigung auf das Brett. In der Eröffnung verpasste Carsten Peter einen isolierten c-Doppelbauern, aber er selber hatte einen schlechten weißfeldrigen Läufer. Während Peter versuchte am Königsflügel anzugreifen, versuchte sein Gegenspieler sich am Damenflügel Luft zu verschaffen. Nach ein paar Abtäuschen landete die Partie in einem Endspiel mit 2 Türmen und jeweils einem weißfeldrigen Läufer, wo Peter einen Bauer auf d6 hatte, der den schwarzen d7 blockierte. Als Carsten endlich seinen Läufer ins Spiel gebracht hatte, drang sein Gegner mit seinem Turm auf b6 ein um seine Türme auf der b-Linie zu verdoppeln. Er stand etwas besser, aber Carsten wusste sich zu helfen und brach auf der e-Linie durch und brachte seinen König ins Spiel. Nachdem ein Turmpaar getauscht wurde stand Carsten etwas besser. Schlussendlich schaffte sich Carsten einen Freibauern, der ihm zum Sieg verhalf.

Es war ein spannender erster Spieltag mit vielen interessanten  Partien. Wollen wir hoffen das es nächste Woche genauso sein wird.


Paul Schweer


Zurück zur Übersicht